Geschichte

Afrikanischer Gospel und ich - eine Geschichte im Detail

Max-Ole Tammen trommelt während eines Workshops in einem Township in Südafrika.

Mein Name ist Max-Ole Tammen, aufgewachsen bin ich in Kiel. Mit 7 Jahren begann ich mit dem Klavierunterricht, stellte jedoch schnell fest, dass meine Vorlieben weniger in der klassischen Musik liegen. Vielmehr begeisterten mich moderne Stücke, Pop und Balladen. Für mich hatte diese Musik einfach mehr Gefühl und Intensität. Ich liebte es "Everything I do, I do it for you" von Bryan Adams zu spielen - zum Leidtragen meiner Eltern, die dieses Stück irgendwann nicht mehr hören konnten.

Letztlich kam mir dies zu Gute als ich auf dem Gymnasium schon früh in der Instrumental-AG für Fortgeschrittene mitspielte. Bis zum Abitur 2007 sorgte ich für musikalische Begeisterung auf schulischen Feiern und Veranstaltungen.

Als 2001 ein neuer Musiklehrer an die Schule kam und einen Schulchor gründete, kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit afrikanischem Gospel.

Hauke Petersen brachte uns "La Duma " (Der Donner) bei und ich wurde gepackt von mitreißenden Rhythmen und Harmonien. Hauke leitete schon damals den sehr erfolgreichen und bekannten "Gospelchor Holtenau", der sich ausschließlich auf afrikanischen Gospel spezialisiert hat.

Der Gospelchor Holtenau aus Kiel singt afrikanischen Gospel in voller Kirche.

Fast fünf Jahre war ich Teil dieses großen Chors, angefangen als kleiner Basssänger, über erste Shaker-Erfahrungen, bis hin zu fetzigen Rhythmen an der Djembe.

Meine erste Chorleiter-Erfahrung hatte ich mit dem Gospelchor Holtenau, nachdem Hauke aus Krankheitsgründen ein bevorstehendes Konzert nicht leiten konnte:

"Max, machst du das?". 

Für dieses große Vertrauen bin ich Hauke bis heute dankbar, denn dadurch wurde ich einer weiteren Gabe bewusst - nämlich Menschen mit meiner Freude und Leidenschaft an afrikanischer Musik anzustecken und mitzureißen. Daraufhin folgten noch weitere kleine Aushilfsjobs als Chorleiter im Gospelchor Holtenau, wodurch ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.

Nach dem Abitur war meine Zeit im Gospelchor Holtenau allerdings vorbei, der Zivildienst und die anschließende Ausbildung zum Klavierbauer zogen mich nach Bayern. Afrikanische Musik kam zu der Zeit nur aus dem CD-Player, oder ich brachte einem kleinen bayrischen Mundart-Ensemble einige meiner liebsten "Afrikagospel" bei.

Im Herbst 2009 erlebte ich mein afrikanisches Highlight, als ich mit dem Gospelchor Holtenau auf große Afrikareise gehen konnte.

Der Gospelchor Dumela singt an der Oscar-Walker-Schule ein Weihnachtskonzert.

Drei Jahre hat es noch gedauert, bis ich selbst meinen ersten eigenen Gospelchor leiten durfte.

Durch meine Ausbildung zum Klavierbauer musste ich regelmäßig für längere Zeit nach Ludwigsburg zur Berufsschule. Während dieser Schulblöcke gründete ich einen Projektchor, der eigentlich nur aus Spaß an der Freude wöchentlich zusammentraf, um afrikanische Gospel zu singen; ein Ausgleich zum anstrengenden Schulbankdrücken.

Wir stellten innerhalb von 6 Wochen ein abwechslungsreiches Konzertprogramm auf die Beine, gaben während der 3 jährigen Ausbildungszeit mehrere Konzerte - der "Gospelchor Dumela" erlangte Bekanntheitsgrad in Ludwigsburg und Umgebung.

Max-Ole Tammen gibt einen Gospelworkshop am Forum Wiedenest e. V. mit anschließendem Gottesdienst.

Und heute? Nach diesen großartigen Erfahrungen habe ich noch einige afrikanische Gospelworkshops geleitet, doch mein Wunsch nach Chorarbeit wurde größer und größer - das Kribbeln in den Fingern wollte einfach nicht aufhören.

Mittlerweile lebe ich in Osnabrück mit meiner Frau und 2 süßen Töchtern.
Der afrikanische Gospel hat es bis hierher geschafft und bereichert nicht nur meine Familie sondern auch meine ganze Freizeit.

Ich leite seit 2013 erfolgreich den Afrika-Gospelchor Njabulo, der mittlerweile in Osnabrück und Umland für seine "ungewöhnliche" Musik bekannt und gefragt ist. 
Meine Begeisterung für diese Musik konnte ich bis hierhin schon vielen Menschen mitgeben und ich werde nicht müde davon, es in Zukunft genauso fortzuführen. Musik ist Leben!